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Montaigne 1669

Die Revolution ist vorbei! Das Volk hat gewonnen!

Innerhalb weniger Tage zerfiel das glorreiche Königreich des Sonnenkaisers Léon Alexandre XIV: Adlige wurden aus ihren Häusern gezerrt und auf offener Straße ermordet, Anwesen der Reichen geplündert und das monumentale Schloss, das der Kaiser vor einigen Jahren erst bezogen hatte, der Palace du Soleil, ein menschenleerer Trümmerhaufen. Aus dem Chaos der ersten Revolutionstage ging aber bald ein neuer Staat hervor: Eine Gruppe politischer Freidenker um einen skrupellosen Mann namens Arnaud de Charousse gründete den Rat der Acht und formte so eine Regierung, die die Rechte des freien Bürgers durchsetzen und die Monarchie ein für alle mal abschaffen wollte. Die montaignische Republik trat ins Dasein und in ihrem Fahrwasser brachen neue, dunkle Tage der Tyrannei über das Land herein. Eine staatliche Geheimpolizei, das Komitee für nationale Wohlfahrt, begann mit der großangelegten Überwachung der Bevölkerung. Jeder Adlige musste sich mit seinem Vermögen registrieren lassen, Magieanwendung wurde bei Todesstrafe verboten und Verrat witterte man an jeder Ecke. Öffentliche Hinrichtungen waren an der Tagesordnung, während sich im Untergrund der Widerstand der Royalisten regte – viele alteingesessene Familien, denen ihr Leben lieb war, flohen ins Ausland.

Fernab der Hauptstadt und ihrer Unordnung hielt die die Exilregierung in der eisenländischen Provinz Wische Krisensitzung. Man beriet, was in einer solchen Situation zu tun sei, um die Schreckensherrschaft des Rates der Acht zu beenden. Unter den Exilanten, denen unter anderem der frühere Hauptmann der Musketiere des Königs, Jean-Marie Rois et Reines du Rogné und der eisenländische General Hermann von Kesselring angehörten, trat ein Mann hervor, um die Geschicke seines Landes in die Hand zu nehmen: Géneral Montegue du Montaigne. Zurück aus einem mörderischen Feldzug aus Ussura, auf den Léon Alexandre XIV ihn geschickt hatte, um ihn loszuwerden, und gerade entlassen aus der politischen Gefangenschaft in der Provinz Pösen führte Montegue eine Streitmacht gegen die Tyrannen der neuen Regierung und erwarb durch einen siegreichen Feldzug die Krone von Montaigne.

Doch trotz seiner Beliebtheit beim Volke steht auch Montegues Thron nicht sicher. Im Verborgenen werden Ränke gegen den jungen Monarchen geschmiedet und Anhänger der alten Ordnung des Sonnenkaisers gibt es an allen Ecken der Bürokratie, des Adels und des Militärs. Nachdem ein besonders gefährlicher Feind, Remy du Montaigne, der der Kopf der Leibwache Léon Alexandre XVI war, aus dem Weg geräumt werden konnte, kommt nun eine neue Feuerprobe auf den König zu: das ferne Reich des Halbmondes hat zum heiligen Krieg gegen die Ungläubigen des westlichen Théahs gerufen und der Sultan sammelt eine gewaltige Streitmacht, um die Lehren des Zweiten Propheten mit Feuer und Schwert zu verbreiten.

Doch zum Glück steht König Montegue nicht allein der Gefahr gegenüber: Eine handvoll Getreue, die er teilweise seit dem Feldzug in Ussura kennt, ist an seiner Seite. Doch wer weiß schon, was die Zukunft bringt…

Un conte montaigne...

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